PROF. ANTON FRIEDMANN

ABSTRACT

Das CLEAN&SEAL®-Konzept wurde entwickelt, um die Ergebnisse der nicht-chirurgischen Therapie von Mukositis und oberflächlichen Periimplantitis-Defekten zu verbessern. Die Methode kombiniert die mechanische Instrumentierung der Implantatoberflächen mit einem chemischen Debridement, unterstützt durch die Anwendung von Chloraminen (PERISOLV®) in den periimplantären Taschen. Nach dieser verstärkten Instrumentierung wird die Tasche durch Auftragen von Hyaluronsäure (HYADENT BG, REGEDENT AG, CH) versiegelt. Die Wirksamkeit des Konzepts bei der Behandlung der Mukositis wurde klinisch bestätigt, und es liegen klinische Studien vor, in denen dieser Ansatz mit einer rein mechanischen Behandlung verglichen wurde. Die kürzlich veröffentlichten Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf die biologischen Auswirkungen von HYADENT BG auf die parodontale Regeneration. Sowohl eine präklinische Studie als auch eine RCT-Studie bestätigten histomorphometrisch bzw. klinisch eindeutig einen ausreichenden Beitrag von HA zur Bildung neuen parodontalen Attachments.

Die Therapie von tiefen periimplantären infraalveolären Defekten erfordert einen chirurgischen Ansatz, um die unzureichende Auflösung der Entzündung und die gleichzeitige Neubildung von periimplantärem Knochen zu erreichen. Daher haben wir eine Kombination aus dem Clean-and-Seal-Konzept und einem offenen Lappenzugang, erweitert um GBR, zur Regeneration des fehlenden Knochenattachments vorgeschlagen. Das zu diesem Zweck eingeführte Transplantatmaterial ist die ossifizierende ribose-vernetzte Kollagenmatrix, ein Xenotransplantat schweinischen Ursprungs (OSSIX® Volumax, REGEDENT GmbH, DE). In unseren klinischen Fallserien, in denen wir chirurgische CLEAN&SEAL®- und GBR-Konzepte anwenden, beobachten wir regelmäßig die Rekonstruktion des fehlenden periimplantären Knochenattachments auf Röntgenebene nach einer Einheilzeit von 6 bis 12 Monaten. Die rekonstruierten Stellen erscheinen klinisch gesund, ohne Anzeichen von Blutungen, und die Patienten berichten von einer wertvollen Desensibilisierung der marginalen Schleimhaut durch Kaubelastung und bei der Durchführung von Mundhygieneverfahren.